Kirche St. Peter und Paul

    Ein Kleinod klerikaler Baukunst

    Ein strahlend goldener Turmknopf und eine ebenso leuchtende Wetterfahne zieren das Turmdach der Kirche St. Peter und Paul in unserem Ort. Der Turmknopf – also jene Kugel auf der Turmspitze – beinhaltet Zeitdokumente wie die Chronik der Gemeinde, eine Liste aller Mitarbeiter der Agrar GmbH und aktuell gültige Banknoten.

    Luftbild Kirche

    Die Kirche St. Peter und Paul stammt aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts. Damals gehörte Andisleben noch zu Erfurt. Das Erfurter Rad an der Giebelseite ins Mauerwerk eingelassen, kündet davon. 1918 wurden die vier Glocken aus Messing und Kupfer ausgetauscht gegen Stahlglocken.

    Das Innere der Kirche wirkt hell und freundlich. Die gewölbte Decke ziert ein bemerkenswert schönes Gemälde. Doch unter ihm spannt sich ein Netz, das die Besucher vor herabfallenden Putzstücken schützt. Risse durchziehen die Decke und damit auch das Gemälde, Wasserflecken sind sichtbar. Diese Schäden sind entstanden, weil das Kirchendach lange Zeit nicht instand gesetzt werden konnte. Vor zwei Jahren gelang es dem Förderverein der Kirche, die Mittel für eine grundhafte Sanierung des Kirchendaches aufzubringen. Der rund 300 Jahre alte Dachstuhl wurde so ertüchtigt, dass die Stabilität nun wieder in vollem Umfang gewährleistet ist. Die Dacheindeckung erfolgte mit Tonziegeln, Biberschwänzen. 210.000 Euro hat die Sanierung des Daches gekostet. Städtebaufördermittel, die Stiftung Kiba, der Kirchenkreis Erfurt, die Landeskirche, die Kirchengemeinde und schließlich der Förderverein haben die Investition ermöglicht. Zuletzt aber hatten die Mittel nicht ausgereicht. Da sind viele Andislebener Bürger in die Bresche gesprungen und haben gespendet.

    Die Schröter-Orgel aus dem 18. Jahrhundert ist nach Einschätzung von Fachleuten eines der wertvollsten Instrumente in der Region. Sie wurde, so die Chronisten, auf Betreiben von Johann Friedrich Bach, der von 1723 an 20 Jahre lang als Organist in Andisleben wirkte, gebaut. Ihre Restaurierung hat der Förderverein als nächstes großes Etappenziel im Blick.

    Die Kirche ist ein Kleinod klerikaler Baukunst und gehört zu den Highlights in unserer Region. 2022 wurde sie zur schönsten Kirche des Jahres gekürt.

    Weitere Bilder der Kirche.