Pfefferminze aus Andisleben – Führend in Deutschland
Pfefferminze ist Erfrischung, ganz gleich in welcher Form man sie zu sich nimmt. Einer der führenden Produzenten in Deutschland ist die Geratal Agrar GmbH & Co. KG Andisleben.
Ursprünglich war der Pfefferminzanbau in Ringleben beheimatet – bereits seit dem 19. Jahrhundert – wie die Ortschronik ausweist. Einst wurde die Minze von den Bauern von Hand und mit der Sichel geerntet und anschließend auf den Dachböden getrocknet. Nach der Bodenreform in den 1960er Jahren wurden Anbau und Trocknung professionalisiert und auf großen Flächen betrieben. In Ringleben und späterhin in Andisleben hat man einen reichen Erfahrungsschatz und viel Wissen um die Erfrischungspflanze aufgebaut. Dass die hier angebaute Minze sich so großer Beliebtheit und ungebrochener Nachfrage erfreut, kommt nicht von ungefähr.
Die in Andisleben angebaute Pfefferminze geht auf eine Züchtung aus den 1960er Jahren aus Quedlinburg zurück, die eine besonders vollmundige Geschmacksharmonie zu bieten hat. Der Anbau von Kräutern wird in Deutschland umfassend dokumentiert. Jeder Schritt in der Entwicklung der Pflanze wird festgehalten, die Regeln sind streng. Noch strenger sind die Anforderungen der Verarbeiter. Zu denen gehören namhafte Traditionsunternehmen wie Teekanne aus Düsseldorf und Martin Bauer aus Bayern.
Bereits zu DDR-Zeiten wurde die Andislebener Pfefferminze ins NSW (Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet) exportiert. Zur Wende dann waren alle Verträge hinfällig, es galt, sich neu zu orientieren. Die Andislebener Pfefferminze hat einen sehr guten Namen in der Branche.
Auf rund 80 Hektar Land wird in Andisleben Pfefferminze angebaut. Zunächst werden die aus Kopfstecklingen gezogenen Jungpflanzen, die das gesamte genetische Potenzial der Multimentha enthalten, in den Boden gebracht. Dort bewurzeln sie sich. Sobald sich diese Wurzeln, sog. Stollone, gebildet haben, werden die Pflanzen gerodet und dann die Stollone auf große Felder ausgebracht. Dort entwickeln sich dann die Pflanzen. Geerntet wird mit Spezialmaschinen zwei Mal, jeweils bis zum Blühbeginn.
Moderne Technik wird in Andisleben mit Handarbeit kombiniert. Die Flächen werden beregnet.
Nach der Ernte kommen die geschnittenen Pflanzen unverzüglich in die Trocknungsanlage. Es wird die ganze Pflanze getrocknet, erst späterhin werden die Blätter von den Stielen separiert. Die Blätter enthalten das ätherisches Pfefferminzöl, der wichtigste Inhaltsstoff ist Menthol. Und das hat die erfrischende oder kühlende Wirkung. Pfefferminze wirkt anregend auf Gallenfluss und Gallensaftproduktion, krampflösend bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, antimikrobiell und antiviral. Und all das macht die Andislebener Pfefferminze so wertvoll und so nachgefragt.